Welcher Saunatyp bin ich?
Infrarotkabine | Dampfbad | Biosauna | Finnische Sauna | |
---|---|---|---|---|
Temperatur | 30-45°C | 40-47°C | 40-60°C | 80-105°C |
Luftfeuchtigkeit | 35-55 % | nahe 100 % | 35-55 % rel. Luftfeuchtigkeit | 6 % (15 % bei Aufguss) |
Verweildauer | 1x 20 bis 60 Minuten | 1-2x 5-20 Minuten | 1x 45-60 Minuten, kein Aufguss | 2-4x 12-15 Minuten, eventuell Aufguss |
Abkühlung | Dusche warm, lauwarm | Duschen Kalt “fit” Warm “wohlig entspannt” | Duschen oder Kneipp-Schlauch kalt bis max. 34 °C | Dusche, Schwallbrause Kneipp-Schlauch, Tauchbecken, kalt |
Nachruhen | 15-30 Minuten, Bademantel, Tuch wickeln, Körper nachschwitzen und regenerieren lassen | 15 – 30 Minuten | 30 Minuten | Nach jedem Saunagang 15 – 30 Min. Abkühl- und Ruhezeit muss so langedauern, wie die Dauer des Aufenthalts im Schwitzraum |
Schweißabsonderung | 8-16g | keine | Ca. 8-16g | 10-20g |
Herz-Kreislaufbelastung | Vor allem für ältere Menschen, schonende Wärmeanwendung | Vorsicht bei zu schwachem Kreislauf und hohem Blutdruck | Bei richtigem Saunabaden ist die Belastung beim Saunarium/Bio- Saunarium etwas geringer als bei der der finnischen Sauna | Entspricht einer Arbeit von 25-58 Watt = 20 schnellere Kniebeugen (Lauftraining 22,5 Watt) |
Training für die Venen
Schwere müde Beine – eine Vielzahl von Menschen leidet zunehmend an diesen Symptomen. Zurückzuführen sind sie sie auf eine schlechte Venenfunktion, die oftmals durch eine überwiegend sitzende Tätigkeit und einen generellen Mangel an Bewegungsausgleich entsteht.
Abhilfe kann beispielsweise ein gezieltes Training der Beine mit speziellen gymnastischen Übungen schaffen. Eine weitere Möglichkeit bietet das Saunabaden. Fälschlicherweise oft eher negativ bewertet, ist es jedoch eine Tatsache, dass das finnische Schwitzbad, wenn es richtig praktiziert wird, die Venenfunktion stärkt und somit positiv beeinflusst – es wirkt auf die Venen wie ein Aufbautraining von Innen.
Wie aber trainiert das Saunabaden die Gefäße? „Je öfter man in die Sauna geht, desto öfter trainiert man damit seine Gefäße. Die Blutgefäße sind das lebensnotwendige Transportsystem in unserem Körper. Dieses Transportsystem muss funktionieren: Arterien und Venen besitzen Muskelfasern in ihren Wänden, die für Eng- und Weitstellungen sorgen. Diese lassen sich ebenso trainieren wie man den Bizeps durch Gewichtstemmen trainieren kann. Das Training erfolgt durch Überwärmung des Körpers mit anschließender Abkühlung und dieser Prozess vollzieht sich beim Saunabaden“, so Frau Dr. Ulrike Novotny, Medizinjournalistin und Autorin des Buches „Lust auf Sauna“.
Venenerkrankungen sind ein weit verbreitetes Leiden, das sich in ganz unterschiedlichen Beschwerden äußert. Am häufigsten sind Krampfadern und Besenreißer anzutreffen. Krampfadern sind dicke, geschlängelte, bläulich aus dem Hautniveau hervortretende Venen, die durch erschlaffte Venenwände entstehen können. Besenreißer treten vor allem im Bereich des Fußes und der Oberschenkel auf und sind winzige erweiterte venöse Äderchen. Sowohl Besenreißer als auch Krampfadern sind Erscheinungen, die auf mehreren Faktoren beruhen, so z. B. einer Bindegewebeschwäche, hormonellen Einflüssen, aber auch venösen Störungsverhältnissen. Auch wenn sich übermäßige Wärme auf diese Beschwerden eher ungünstig auswirkt, ist generell jedoch gegen einen Saunabesuch nichts einzuwenden. Ganz im Gegenteil: Erstellt sogar eine Art Gefäßtraining dar, das die Beschwerden mindern kann. Man sollte lediglich die im Folgenden besprochenen Punkte beachten, wenn man mit Venenleiden behaftet ist. Ausreichendes Trinken vor und während des Saunabadens ist unerlässlich. Da man während des Badevorganges sehr viel Flüssigkeit verliert und sich das negativ auf die Durchblutung auswirkt, sollte man immer darauf achten. dass man zwischen den einzelnen Saunagängen ausreichend Wasser oder Säfte trinkt.
Menschen, die an Venenschwäche leiden, sollten das Saunabad immer liegend beginnen, so ist der Blutfluss in den Beinen optimal, die Blutgefäße werden nicht eingeengt oder abgeknickt. Zusätzlich kann man die Beine von Zeit zu Zeit mit leichtem Druck der Hände ausstreichen, stets von den Füßen in Richtung Leiste. Nach Verlassen der Saunakabine sollte man den Körper gut abkühlen. Das kalte Abduschen ist zwingend notwendig. Empfehlenswert ist ebenfalls ein wenig Bewegung an der frischen Luft. Erst danach ruhen. Anders als bei Krampfadern oder Besenreißern ist Thrombosepatienten von einem Saunabesuch ohne Vorsprache mit dem behandelnden Arzt abzuraten.
Im Gegensatz zu anderen reinen Wärmeanwendungen wie z B. Thermalbädern oder Packungen wird das Saunieren durchwegs positiv bewertet, da nach einer begrenzten Erwärmung eine gezielte Abkühlung erfolgt.
Dies führt zu einer Verbesserung der Durchblutung und einem allgemeinen Gefäßtraining, das sogar weiteren Venenveränderungen vorbeugt.
Dr. Ulrike Novotny
Saunabaden als Antistressmix
Regelmäßiges Saunabaden hat sich beim Abbau von Stress bewährt. „In der Sauna verraucht der Zorn“, behauptet der finnische Volksmund. Zu recht, denn die Sauna wirkt positiv auf unser Nervensystem. Beim Saunabaden setzt sich der Körper mit seiner ganzen Oberfläche und den Rezeptoren der Haut den Wechselreizen des Schwitzbades aus. Die aufeinander folgenden Warm- und Kaltreize sprechen wechselseitig das vegetative Nervensystem an. In der ersten Zeit der Wärmeanwendung, kurz nachdem sich der Badende auf der Saunabank niedergelassen hat, macht sich der Einfluss des Parasympathikus (Erholung und Ruhe) bemerkbar. Er löst eine Erweiterung der Hautblutgefässe aus, ist bei der Tätigkeit der Schweißdrüsen beteiligt und bewirkt ein Nachlassen der Muskelspannung.
Wenn das Abkühlen des Körpers durch die Schweißverdünstung an Grenzen stößt und die Körperkerntemperatur steigt, antwortet der Körper mit einer allgemeinen Erregungszunahme des vegetativen Systems (Sympathikus, leistungsbezogen und aktiv): die Herzfrequenz steigt, wobei die beruhigende Wirkung überwiegt. Bei der nachfolgenden Abkühlung im Tauchbecken verengen sich die Blutgefäße und der Blutdruck steigt. Der Parasympathikus sorgt dafür, dass die Pulsfrequenz absinkt. Am Ende des Badeablaufes machen sich die anregenden Auswirkungen anhaltender und ausgeprägter bemerkbar. Besonders erholsam wirkt die einige Zeit nach dem letzten Bad auftretende beruhigende Nachschwankung, verbunden mit ruhiger Herzschlagfolge, umfassender Muskelentspannung und angenehmer Müdigkeit.
Die rasche Reaktion des unabhängig schaltenden Nervensystems während des wechselwarmen Schwitzbades ist also der Grund für die nachhaltige, positive Wirkungsweise der Sauna. Untersuchungen ergaben positive Ergebnisse: Wesentlich schnelleres Eintauchen in die erholsamere Tiefschlafphase, längeres Verbleiben und folglich viel weniger Halbschlafphasen mit unangenehmen Träumen.
Deshalb eignet sich die Sauna vor allem für übermäßig Gestresste mit Einschlaf- und Durchschlafproblemen. Indem sie entsprechende Körperreaktionen auslöst und sie im positiven Sinne sogar trainieren kann, kann die Sauna einen effizienten Antistressmix bieten.
Wichtig ist auch hier das richtige Maß, das Einhalten der Badeanleitung, um den Körper vom milden, positiven Stress profitieren zu lassen.
Farblichtstimulation beeinflusst das Wohlbefinden
Der Einsatz von Farblichtstimulation unterstützt die gesundheitsfördernden Auswirkungen der Sauna und beeinflusst je nach Intensität und Dauer auch das geistige und körperliche Wohlbefinden. Rot, Blau, Gelb und Grün erzeugen unterschiedliche Stimmungen. Neben der ausgleichenden Wirkung auf das Gemüt reguliert Farblicht auch viele Stoffwechselvorgänge. Neuropsychologen haben in den menschlichen Zellen sogar regelrechte Ankerplätze entdeckt, die exakt auf das Licht reagieren. Dabei hat jede Wellenlänge ihre eigene Wirkung. Die Farblichtstimulation ergänzt und verstärkt sinnvoll die bewährten Vorzüge des Saunabadens: Stärkung von Herz, Kreislauf und Immunsystem, Entschlackung des Körpers von Giftstoffen und Verbesserung der Hautstruktur. Darüber hinaus bringen die farbigen Lichtspiele neue Aspekte in die Erlebnissauna.
ROT: Wirkt innerlich belebend, durchblutungsfördernd, aktiviert das Herz
GELB: Symbol der Sonne, löst Spannungen, aktiviert Drüsentätigkeit
GRÜN: Beruhigt, fördert Ausgleich und Harmonie, wirkt positiv
BLAU: Wirkt beruhigend und entspannend, Nachdenken und Meditation werden ausgelöst, hoher Blutdruck sinkt.
Saunabaden während der Schwangerschaft
Über die günstige Wirkung des Saunabades während der Schwangerschaft sind sich Kenner und Fachleute der Sauna alle einig. Schon die Pioniere der Sauna bejahten das Bad während der Schwangerschaft. Günstigen Einfluss auf die Schwangerschaft und Geburt zeigen eingehende Beobachtungen und wissenschaftliche Untersuchungen unter anderen von Prof. Gauss, Würzburg (Erfahrungen mit der Sauna an einer Frauenklinik, 1944), Pystynen, Finnland (Wirkung des finnischen Saunabades auf die mütterliche Blutzirkulation, den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt bei Toxämie in der späten Schwangerschaft, 1961); und von den Ärzten Soiva, Castren und Laajko, Turku (Die Wirkung des Saunabades auf die Wehen Anregung, 1963).
Das aber die Sauna die Infektionsabwehr steigert, ist allgemein bekannt und erwiesen. Krankhafte Hauterscheinungen sind in keinem der untersuchten Fälle aufgetreten, was mit der bekannt günstigen Wirkung des Saunabades auf die Haut erklärt werden kann. Zusammenfassend darf herausgestellt werden, dass das Saunabad während der Schwangerschaft eine ideale Krankheitsvorsorge für Mutter und Kind bedeutet. Herz- Kreislaufkrankheiten wird durch trainierende Übung entgegengewirkt. Infektionsgefahr ist vermindert und damit auch die Gefahr für Missbildungen und Totgeburten. Krampfadern Entzündung mit all ihren Folgen (Thrombose, Embolie) wird vermieden. Hautkrankheiten haben bei der reaktionsgeübten Haut wenig Chance. Präeklampsie und Eklampsie werden mit großer Wahrscheinlichkeit wirksam bekämpft. Geburtsdauer wird verkürzt. Geburtsschmerz wird vermindert. Schwangerschaft und Geburt werden durch den Entspannungseffekt im seelischen und körperlichen Bereich zum angstfreien Erlebnis.
Dr. med. A. Hartmann.
Quelle: Österreichisches Saunaforum